Erster internationaler Einsatz für den Schiffsbergeverein

Rekordverdächtig: Unser Einsatz in Italien – Ein 1,5 Meter grosses Objekt, das in 100 Metern Tiefe vermutet wurde, in nur drei Stunden zu finden, zu bergen und sicher an Land zu bringen – und das in einem für uns völlig unbekannten Gewässer. Am Ende entdeckten wir es in 74 Metern Tiefe.

Der Einsatz fand am Comer See in Italien statt, wo ein Jet-Ski gesunken war. Wir wurden beauftragt, mit unserem Tauchroboter bei der Suche und Bergung zu helfen. Mithilfe eines Side-Scan-Sonars und eines Multibeam-Sonars wurde das Objekt schnell lokalisiert. Sobald es identifiziert war, begann die Bergung: Zunächst befestigten wir mit dem Roboterarm des Tauchroboters eine Schlaufe am Objekt. Nachdem es knapp unter die Wasseroberfläche gehoben worden war, brachten wir einen Hebesack an, um das Objekt ans Ufer von Domaso zu schleppen. Dort konnte der erleichterte Besitzer es in Empfang nehmen und abtransportieren.

Der gesamte Einsatz dauerte nur drei Stunden – eine beeindruckende Leistung und zugleich eine grossartige Gelegenheit, die Vereinskasse etwas aufzufrischen.

Technische Innovation als Schlüssel zum Erfolg bei Unterwassersuchen

Die Suche nach einem nur 1,5 Meter langen Objekt in einer Tiefe von 100 Metern, bei einer Sichtweite von nur 50 Zentimetern und noch dazu aus Karbon gefertigt, ist eine enorme Herausforderung. In der Regel tauchen wir mit dem Tauchroboter in der vermuteten Nähe des Objekts ab und verwenden ein Multibeam-Sonar, das bis zu 100 Meter Tiefe scannt. Doch am Comer See erwies sich diese Methode als wenig effektiv. Die zahlreichen Objekte im Wasser – Steine, Müll und Bodenvertiefungen, die auf dem Sonarbild wie Objekte erscheinen – machten das Auffinden des gesuchten Gegenstands zur mühsamen Aufgabe.

In solchen Fällen setzen wir normalerweise ein Side-Scan-Sonar ein, das knapp über dem Seegrund gezogen wird, um eine detaillierte Unterwasserkarte zu erstellen. Anschliessend werden die potenziellen Treffer mit dem Tauchroboter genauer untersucht – ein Verfahren, das jedoch sehr zeitaufwändig ist.

Um dies zu optimieren, haben wir den Tauchroboter des Schiffsbergevereins mit einem Side-Scan-Sonar ausgestattet. Anfangs glaubten viele Experten, dies sei nicht machbar, da der Roboter den Kurs nicht präzise genug halten könne, was zu unscharfen Bildern führen würde. Doch durch die Integration eines hochpräzisen Kompasses konnte der Computer die Störungen herausrechnen und gestochen scharfe Bilder liefern.

Diese Technik wurde nicht aus Spass am Tauchroboter verbaut, sondern um die Aufräumaktion bei Dampfschiff Säntis durchführen zu können.

Dank dieser Innovation gelang es uns, die Such- und Bergungsmission im Comer See in rekordverdächtigen drei Stunden abzuschliessen.

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